In meinen Arbeiten beschäftige ich mich mit der Suche nach dem Wesen der Menschen. Kann man sie lieben, ihnen vertrauen? Sie folgen ihren Sehnsüchten und Träumen, dienen ihren Egoismen und sind Zwängen unterworfen. Sie setzen alles daran, ihr Leben so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Ihren Bedürfnissen stehen die eigenen Wünsche, das eigene Verlangen gegenüber. Sind vor dem Hintergrund dieser Gegensätze Momente von Heiterkeit und Lebendigkeit als Lebensgefühl möglich? Oder führen sie zu Trauer, Einsamkeit und einer unerfüllten Sehnsucht nach Gemeinsamkeit Eine breit gefächerte Thematik, die ich nicht nur tänzerisch und literarisch gestalte. In meinen Bühnenprojekten erweitere ich dieses Spektrum, indem ich mit Künstlern aus unterschiedlichen Genres zusammenarbeite.
Die choreografische Entwicklung meiner Werke erarbeite ich in einer Synthese unterschiedlicher Tanztechniken, die sich in ihrer Verbindung gegenseitig bereichern. Dadurch ist eine sehr persönliche Tanzsprache entstanden, die eine Vielfalt von dramaturgischen Ausdrucksmöglichkeiten bietet.
Als Autorin stelle ich meine Protagonisten vor verzwickte Herausforderungen, denen sie auf unerwartete Weise begegnen. Zwischenmenschliche Abgründe werden ausgeleuchtet und überraschende Wendungen halten den Leser in Atem.
Das Reizvolle meines Schaffens liegt für mich immer wieder in dem Entwicklungsprozess, von der ersten Idee bis zur Vollendung.
Das Ensemble Arabesque aus der Tanz-Galerie präsentiert sich mit einer neuen Vorstellung, in der es Rock-Songs von Deep Purple bis Metallica tanzt.
Im letzten Jahr hatte das Ensemble mit Tänzerinnen aus Bergisch Gladbach bereits einen erfolgreichen Auftritt im Quirl. Zusammen mit Künstlern der ansässigen Musikszene, der Bildhauerei und der Lyrik veranstaltete es eine außergewöhnliche Tanztheater-Performance. Dieses Jahr haben sich die Tänzerinnen unter der Leitung von Petra Vetter einer neuen großen Herausforderung gestellt. Legendäre Klassiker der Rockmusik werden in den Choreographien von Petra Vetter und Melanie Schmidt in einem breiten Fächer unterschiedlichster Charakterformen in getanzte Erzählungen umgesetzt. Die Kraft der Rockmusik tritt in Kommunikation mit teilweise überlieferten klassischen Ballett-Themen und einer weit gestreuten Vielfalt von modernen und neoklassischen Tanztechniken, woraus das Stück seine subtile Spannung bezieht.
Mit diesem Werk erfüllt sich Petra Vetter den langgehegten Traum, das fesselnde emotionale Temperament der Musik großer Rockbands tänzerisch zu gestalten.
Samstag, den10.06.2006, 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Quirl
(Gemeindesaal der Gnadenkirche in Bergisch Gladbach)
Petra Vetter: Choreografie, Tanz, Rezitation
Tom Schäfer: Komposition, Electronic-Percussion, Sounddesign
Einen Tänzer hat sie für dieses Projekt gesucht und einen Musiker gefunden: die Tänzerin und Choreografin Petra Vetter und der Percussionist und Sounddesigner Tom Schäfer.
Petra Vetter hat bereits in früheren Werken Interaktionen zwischen unterschiedlichen Kunstgattungen aufgegriffen und sie in diesem Werk fortgesetzt. Die Musik, die diese Performance begleitet, steht nicht als „Untermalung“ für den Tanz in Form einer festen Komposition für eine festgelegte Choreografie, sondern setzt in strikter Gleichgewichtung eigene Akzente.
Musik und Tanz – sie stehen zueinander wie der Impuls und seine Wirkung.
Improvisation im eigentlichen Sinne: Musik imitiert und steuert den Tanz, der Tanz drängt die Musik beständig in seine Richtung. Reibungspunkte entstehen, die die kreative Phantasie entzünden können.
Das Stück „Raumwege“ gerät so zu einem beständigen Dialog zwischen den Künstlern. Petra Vetter begnügt sich dabei nicht mit der Rolle der Tänzerin, sondern ist zugleich Rezitatorin aus einer Gedicht- und Textauswahl von Christian Morgenstern, Heinz Erhardt, Bert Brecht/Kurt Weil und M.C. Escher.
Texte und Fragmente werden aus ursprünglichen Zusammenhängen gelöst und neu montiert. Sie geraten so zu einer Verkörperung von Leidenschaft, Ekstase, Mühsal, Verlust, Schmerz und Hoffnung, die jeden Künstler bei der Entstehung eines neuen Werkes begleiten.
„Raumwege“ als Versinnbildlichung für Raum geben, für das Überwinden von Grenzen, für die Kreation neuer Ideen, für Inspiration und Genese.
Tom Schäfer kombiniert seine Komposition für Electronic- und Acoustic- Percussion mit Improvisationen und verleiht dem Stück mit seinen Percussion-Atmos als kreative Säule eine unverkennbare Signatur.
Veröffentlichung der Fachhochschule Köln zur Preisverleihung
Rückschau Baumeister-Johann-Schumacher-Preis 2003
Mit der erstmaligen Preisverleihung des Baumeister-Johann-Schumacher-Preises im Jahr 2003 konnte der von der Firma Ewald Hohr Wohnungsbau & Co.KG gestiftete Förderpreis würdig aus der Taufe gehoben werden.
Zunächst präsentierte und erläuterte Herr Vetr.-Prof. Lengyel die vom Preisgericht ermittelten Anerkennungen. Schon hier waren das hohe Niveau und die kreative Vielfalt der eingereichten Arbeiten erkennbar.
Die Auszeichnungen wurden auf erfrischende Weise von den jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträgern selbst vorgestellt. So konnten die Qualitäten der Arbeiten, die Herr Prof. Schilling als Vorsitzender des Preisgerichtes in seiner vorangestellten Laudatio bereits hervorgehoben hatte, dokumentiert werden.
Eine künstlerische Einlage in Form einer Tanzperformance von Petra Vetter und Tom Schäfer begeisterte das Publikum, indem die architektonischen Begriffe Raum, Ort und Zeit in Bewegungen umgesetzt wurden.
Das ansprechende Bühnenbild, das von zwei Studentinnen (Alexandra Brahm und Tina Geuhs) entworfen und umgesetzt wurde sowie die exzellente Lichttechnik (mit freundlicher Unterstützung der Kölnmesse) rundeten die Veranstaltung ab und verliehen dem Karl-Schüssler-Saal eine außergewöhnliche Atmosphäre. In dieser konnte die Präsentation der Preisträgerarbeiten hervorragend in Szene gesetzt werden.
Momentaufnahmen mit Tanz, Percussion, Lyrik und Skulpturen
Ausgangspunkt für die Idee des Zusammenspiels von Gisela und Georg Becker, Tom Schäfer und Petra Vetter mit dem Ensemble Arabesque, waren die inspirierenden, lebensgroßen Skulpturen des Bergisch Gladbacher Künstlers Georg Becker, die von ihm „Individuen” genannt werden. Die gemeinsamen Assoziationen der Beteiligten zu den ausgewählten Figuren wurden von Gisela Becker in lyrische Werke gefasst, die auf sensible Weise die Wesensart der Skulpturen spiegeln.
Tom Schäfer schuf seine einfühlsamen Rhythmen, die einerseits durch ihre fesselnde Kraft, andererseits durch ihre zarte, melodiöse Meditation in ihren Bann ziehen.
Die tänzerische Umsetzung der lyrischen und musikalischen Eindrücke gestaltete Petra Vetter mit ihrem Ensemble Arabesque, indem sie Elemente der Schöpfungsgeschichten verschiedener Kulturen aufgriff. So erzählen ihre Choreografien von der Entstehung des Lebens und der Verehrung des Göttlichen, von der Harmonie der Symbiose und der Abkehr davon hin zu individuellen Bedürfnissen, von Zerwürfnis und der folgenden Einsamkeit, die in Neuanfang und Hoffnung übergeht.
Performance: 07.05.2005 im Quirl e.V., Gemeindesaal der Gnadenkirche in Bergisch Gladbach
Die Ausstellung der Holzskulpturen von Georg Becker mit der choreografischen Umsetzung ihrer Inhalte sind Gegenstand von Tanz und Skulptur. Jede einzelne Holzskulptur von menschlicher Größe hat verschiedene maskenhafte Gesichter mit unterschiedlichen Ausdrücken. Sie lässt so jedem Betrachter die Möglichkeit offen, Gefühlszustände zu sehen oder zu erleben. Die Körper der Skulpturen sind mit kontrastreichen Farbfeldern bemalt, die die Assoziation von Bewegung hervorrufen oder als eigene Bildwelt gesehen werden können.
Petra Vetter greift die archaische Ausdruckswelt der Skulpturen auf und setzt die verschiedenen Charaktere durch unterschiedliche Tanzstile und -richtungen mit afro-,orientalischen und klassischen Einflüssen, sowie Hip-Hop-Elementen in Bewegung um.
Passende, von Petra Vetter ausgesuchte Musikpassagen wurden von Ulrich Rath mit viel Einfühlungsvermögen für die dramaturgischen Belange der Tänzer/innen geschnitten.
Georg Becker, Künstler mit eigenem Atelier in Bergisch Gladbach, geht mit seinen Skulpturen in der Tanz-Galerie von Petra Vetter erstmals an die Öffentlichkeit.
Petra Vetter hat dieses Projekt für die Tanz-Galerie inszeniert, unter Mitwirkung der Tänzer/innen: Ezana Bahlebi, Elke Lieder, Nancy Rink und Jewgwnij Zakharchenko.
17./18. Juni 2000
Tanz-Galerie, Taubenstr. 11-13, Bergisch Gladbach
Kölner Stadtanzeiger 05.07.2000 und Bergisches Handelsblatt
Einer ungewöhnlichen Allianz zweier Kunstgattungen wohnten die rund 160 Besucher der Tanz-Galerie von Petra Vetter bei. Ausgangspunkt waren die Holzskulpturen von Georg Becker. Den teilweise zwei Meter hohen „Individuen“, wie der Künstler sie nennt, schreiben Kenner hohen Aufforderungscharakter zu. Ihn ließ Petra Vetter auf sich wirken und konzipierte eine Choreographie, die eigens auf die Arbeiten abgestimmt war und für die sie fünf Tänzer gewann. Dazu hatte Ulrich Rath Musikelemente indianischen, karibischen, irischen und klassischen Ursprungs als drittes künstlerisches Element arrangiert. Doris Hensch, Vorsitzende des Arbeitskreises der Künstler und Kunsthistorikerin, wies in ihrer Einführung auf die lange Tradition bemalter Holzskulpturen hin, die schon in der Antike beginne. Die Gäste jedenfalls zeigten sich angetan über die Verknüpfungen, die zudem die unterschiedlichsten Sinne ansprach.
Musik: Antonio Vivaldi „Die vier Jahreszeiten“, La Primavera, Allegro
Choreografie: Petra Vetter
Papierkostüme: Ulrike Oeter
Tänzerinnen: Petra Vetter und Nancy Rink
Zwei Tänzerinnen stellen augenzwinkernd die Mühen dar, die bei der Schöpfung eines neuen Projektes auftreten. Die den Schöpfungsprozeß verkörperndere Tänzerin versucht mit aller Kraft, ihr neues Werk zur Vollendung zu bringen.
Da sie sich bei ihrer Arbeit aber ausschließlich auf intellektueller Ebene bewegt, gelangt sie nicht an ihr Ziel. Doch bevor sie resigniert aufgeben will eilt ihr die Inspiration, die emotional schöpferische Kraft, zu Hilfe. Die Vollendung des Werkes gelingt.
Durch die Auswahl barocker Musik und der barock persiflierten Papierkostüme wird Bezug auf die Bauepoche des Schlosses genommen, um das die Geschichten des Abends ranken. Die Thematisierung des Autorenwettbewerbes wird durch die Darstellung eines schriftstellerischen Schöpfungsprozesses aufgegriffen.
In ihrem Buch „Max träumt von Lola“ beschäftigt sich die Autorin Gertraud Sander eingehend und humorvoll mit den Streichen, den Gewohnheiten und den von “seiner Familie“ betriebenen menschlichen Interpretationen des Seelenlebens von Kater Max.
In ihrer kurzweiligen und ausdrucksstarken Choreografie für diese Buchvorstellung zu Musikausschnitten aus dem Musical „Cats“ greift die Tänzerin und Choreografin Petra Vetter Max’ Persönlichkeit in ihrem Facettenreichtum vom gelangweilten, schläfrigen, faulen „Kätzchen“ bis hin zum ausgekochten Schlitzohr, das „seine Familie“ stets „im Griff hat“, in einer gelungenen Komposition auf.